Bezahlbares Wohnen muss politisch gewollt sein

SPD für den Ankauf des Glasmacherviertels: Bis zu 1.700 der vereinbarten 8.000 bezahlbaren Wohnungen könnten hier entstehen und auch den Stadtteil aufwerten

Der Gerresheimer Süden hat in den vergangenen Jahren stark gelitten. Die endgültige Schließung der Glashütte 2005 und die verlorene Kaufkraft hat auch die Heyestraße getroffen. Die seit Jahren versprochene und beschlossene barrierefreie Unterführung des S-Bahnhofs ist von OB Keller gestoppt worden. Eine neue Planung, die die Zukunft des Stadtteils positiv verändern könnte, wurde trotz anderer Versprechen noch nicht vorgelegt. Die Düsseldorfer SPD fordert daher, dass durch den Ankauf des Glasmacherviertels die Vernachlässigung des südlichen Gerresheims gestoppt wird und neuer Wind in seine Entwicklung kommt.

„Die Brache ist als offene Wunde kaum noch zu ertragen“, so Elke Fobbe, Ratsfrau im Stadtbezirk 7. „Die Stadt sollte die Chance nutzen, dass Adler in Schwierigkeiten ist und Grundstücke abstoßen muss. Wir haben lange genug gewartet, wir wollen, dass auf der Brache die dringend benötigten Wohnungen entstehen. Wichtig ist für uns, dass nicht nur das Grundstück an sich, sondern der gesamte Stadtteil von dieser positiven Aufwertung profitiert.“

„Das Schicksal dieses Areals macht beispielhaft deutlich, wie wichtig doch die Forderung der Düsseldorfer SPD von 8.000 bezahlbaren Wohnungen bis 2030 ist. OB Keller muss jetzt liefern und die gemeinsam verabredete Wohnungsbauoffensive mit konkreten Projekten hinterlegen. Am Standort Gerresheim könnten bis zu 1.700 von den neuen bezahlbaren Wohnungen zeitnah entstehen, wenn das gesamte Grundstück der Stadt gehören würde“, ergänzt Zanda Martens, Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Düsseldorfer SPD.

„Aber mehr noch: Hier könnte ein Beispielquartier für zukünftige städtische Projekte entstehen“, führt Sabrina Proschmann, Co-Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion aus. „Öffentliche Gebäude ausgerüstet mit Photovoltaik, angeschlossen an Nah- und Fernwärmenetze. Bezahlbarer Wohnraum in nachhaltiger Bauweise errichtet in einem ruhigen Wohnumfeld mit Platz zum Spielen. Dazu gehören auch Elemente einer Schwammstadt als Anpassung an den Klimawandel. Wir stellen uns vor, dass dort ein SMART City Reallabor entsteht. Ein modernes Viertel ist in unseren Augen autoarm, durch die gute ÖPNV – SPNV Anbindung ist eine echte Alternative vorhanden, welche durch einen Regionalhalt Gerresheim der Deutschen Bahn ergänzt werden sollte. Weiterhin sind Wohnprojekte für das Zusammenleben von jungen Familien und Älteren, aber auch Azubi-Wohnungen oder Senioren-WGs denkbar. Ein Bürgerhaus und Nachbarschaftsräume dienen als Anlaufpunkt und verbindendes Element in den Stadtteil hinein.“, so Proschmann weiter.

Um das zu erreichen, fordert die SPD den Oberbürgermeister auf:

  • Gespräche mit der Adler Group über den Kauf des Glasmacherviertels aufzunehmen.
  • Nach den Vorstellungen der Ratsfraktion soll eine Projektgruppe innerhalb der Verwaltung entstehen, die den Wohnungsbau mit Genossenschaften und Städtischer Wohnungsbaugesellschaft mit den Ansprüchen eines modernen, nachhaltigen Viertels koordiniert.
  • Abbildung des Vorkaufsrechts im nächsten städtischen Haushalt.
  • Endlich den barrierefreien Umbau der Bahnhofsunterführung zu realisieren.

Abschließend fügt Sabrina Proschmann hinzu: „Für uns als SPD ist klar, die Wohnungsbauoffensive taugt nicht für folgenlose Sonntagsreden. Wir werden unseren Beitrag in Form von konkreten Projektvorschlägen liefern.” Zusammenfassend gilt das rheinische Motto: Nit quake, make.