Die Sauberkeit in Düsseldorfer Schultoiletten muss dringend verbessert werden. „Viele Schüler:innen trinken in der Schule nichts, damit sie die Toilette nicht aufsuchen müssen“, so Marina Spillner, schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. Daher setzt sich die SPD in der Sitzung des Schulausschusses am kommenden Dienstag, den 23. Mai 2023, mit einem Antrag für die Verbesserung der Hygienestandards in Düsseldorfer Schultoiletten durch die Einführung einer zweiten Reinigung ein.
Leider treten CDU und Bündnis 90/Die Grünen bei diesem wichtigen Thema auf die Bremse. Der Antrag der SPD-Ratsfraktion stand bereits Ende April auf der Tagesordnung des Rates. Schwarz-grün hatte die Initiative allerdings in den Schulausschuss geschoben. CDU und Bündnis 90/Die Grünen verschieben solche Diskussionen zunehmend aus der Ratssitzung in die Fachausschüsse. Dadurch soll die öffentliche Aufmerksamkeit geschmälert werden“, vermutet Spillner. „Dieses Vorgehen ist für uns sehr ärgerlich, da wir das Thema bewusst im Rat platziert haben, weil es für uns einen hohen Stellenwert hat und breite Öffentlichkeit verdient.“
Zuletzt hatten nicht nur andere Oppositionsfraktionen, sondern auch die Elternschaft Düsseldorfer Schulen (EDS) die Initiative der SPD unterstützt. Sie hatte den Antrag als Reaktion auf die Berichterstattung zur Elterninitiative an der St. Rochus-Schule gestellt, an der eine zweite Reinigung der Schultoiletten eingeführt wurde. Die Eltern übernehmen die anfallenden Kosten. „Eine Erhöhung der Reinigungsintervalle ist angesichts der Ausweitung des Ganztags dringend notwendig, dass die Eltern für die zusätzliche Reinigung aufkommen sollen ist allerdings ein Unding“, so Spillner.
„Das Problem liegt nicht allein im Verhalten der Schüler:innen, wie es in der Ratssitzung und in einigen Kommentaren dargestellt wurde. Ab einer gewissen Anzahl von Benutzer:innen ist keine Toilette mehr ansehnlich, deshalb fordern wir die Berücksichtigung des Hamburger Modells bei der Entscheidung über eine zusätzliche Reinigung“, so Spillner weiter. Dieses Modell sieht vor, dass an Schulstandorten mit mehr als 350 Kindern im Schulbetrieb und mindestens 100 Kindern im Nachmittagsbetrieb oder an Standorten, an denen sich rechnerisch mehr als ein Kind einen Quadratmeter Sanitärfläche teilt, eine zweistündige Zusatzreinigung erfolgt.
„Ich denke, dass wir mit diesem Modell und den von uns geforderten begleitenden pädagogischen Maßnahmen dafür sorgen werden, dass alle Düsseldorfer Schüler:innen eine saubere Toilette auf dem Schulgelände besuchen können, eine Ablehnung dieses Konzepts wird nur schwer zu argumentieren sein“, ist Spillner überzeugt.