„Oberbürgermeister Dr. Keller und die schwarz-grüne Ratsmehrheit hatten angekündigt, den Standort der neuen Oper im ersten Quartal 2022 festzulegen. Die Klärung soll nun auf Anfang 2023 verlegt werden. Dieses intransparente Vorgehen kritisieren wir aufs Schärfste“, erklärt Markus Raub, Co-Vorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.
„Die Oper der Zukunft ist ein Jahrhundertprojekt für unsere Stadt. Daher haben wir als SPD von vornherein darauf gedrängt ein realistisches Zeitmanagement einzuplanen. Zunächst muss klar sein, was die neue Oper leisten soll. Die Bedeutung und Funktion einer Oper der Zukunft für die Kultur müssen feststehen, bevor über Standort und Architektur entschieden wird. Und all das unter einem realistischen Zeitplan. Bereits bei der Grundsatzentscheidung haben wir davor gewarnt, sich auf lediglich zwei Standorte zu beschränken. Der von uns eingebrachte dritte Standort ist damals von der schwarz-grünen Ratsmehrheit abgelehnt worden. Stattdessen versuchten schwarz-grün das Thema chaotisch, ohne nachhaltige Planung, trotz unserer Warnungen, übers Knie zu brechen. Nun haben wir die Quittung für dieses Vorgehen!“, so Markus Raub weiter. „Dies war ein Salto rückwärts mit Ansage. Was wir hier erleben ist das Gegenteil von offener und kooperativer Kommunikation.“
Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hatte sich im vergangenen Dezember mehrheitlich für den Bau einer neuen Oper ausgesprochen. Als mögliche Standorte wurden der jetzige Standort an der Heinrich Heine Allee und das Areal des ehemaligen Kaufhofs am Wehrhahn benannt. Dr. Keller hatte in diesem Rahmen zugesagt den finalen Ort der neuen Oper im ersten Quartal festzulegen.
SPD Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke ist verärgert über das Vorgehen: „Nicht nur wir als Politik, sondern auch die Bürger:innen und die Kulturszene in Düsseldorf brauchen einen verlässlichen und transparenten Prozess, wenn dieses Projekt erfolgreich und von der Mehrheit der Menschen in Düsseldorf akzeptiert werden soll. Was ist das denn für ein Signal an die Kunst- und Kulturlandschaft unserer Stadt? Nun ist die Rede von einem städtebaulichen Wettbewerb, der erst nach den Sommerferien ins Leben gerufen werden soll. Das Einbeziehen der Stadtgesellschaft in die Planungen und die Standortentscheidung ist unabdingbar und das hätte schon längst in die Wege geleitet sein müssen. Ohne die nötige Transparenz und Mitsprache wird ein Projekt dieser Größenordnung scheitern.“
„Wenn schwarz-grün sich noch nicht einmal untereinander einig über die Gestaltung und Funktion einer künftigen Oper und der Ausrichtung ihrer Kulturpolitik sind, sollten keine Versprechen gemacht werden, die sie nicht einhalten können“, stellt Raub abschließend fest.