SPD Düsseldorf kritisiert Durchseuchungspläne der Landesregierung

SPD Düsseldorf kritisiert Durchseuchungspläne der Landesregierung

 

Die SPD Düsseldorf kritisiert die Planungen der Landesregierung, nur noch infizierte Schüler*innen in Quarantäne zu schicken. „Die Landesregierung nimmt damit ganz klar eine Durchseuchung der Schüler*innen und damit auch schwere Verläufe und Todesfälle in Kauf. Das kann nicht die Lösung sein,“ sagt Annika Maus, Vorsitzende der SPD Düsseldorf. „Wir begrüßen dagegen den Vorschlag der SPD-Landtagsfraktion und ihres Schulpolitischen Sprechers Jochen Ott. Der Vorschlag, der auch von Karl Lauterbach gestützt wird – bei einem positiven Test zwar die ganze Klasse, jedoch nur für 5 Tage in Quarantäne zu schicken und anschließend einen Test zu machen – ist aus unserer Sicht der richtige Weg,“ so Maus. „Wir müssen die Notwendigkeit von Spezialstationen für von Long Covid betroffene Schüler*innen, wie es sie in Schweden bereits gibt, unbedingt verhindern.“

 

Marina Spillner, schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion sieht das genauso: „Wenn die ganze Klasse für kurze Zeit in Quarantäne ist, besteht auch die Möglichkeit, dass Lehrkräfte diese dann digital unterrichten können, weil sie nicht zeitgleich Schüler*innen in der Klasse und Zuhause betreuen müssen. Letztere werden zurzeit häufig gar nicht beschult. Wir müssen unbedingt verhindern, dass Schüler*innen jetzt im zweiten Schuljahr unter Pandemiebedingungen weiter abgehängt werden. Eine zweite Möglichkeit wäre ein täglicher Schnelltest sobald ein positiver Fall in der Klasse aufgetreten ist. Das wäre aber wirklich der Mindeststandard, um eine Durchseuchung zu verhindern,“ so Spillner.

 

Neben der Frage des Umgangs mit Quarantäneregelungen muss auch das Testungsverfahren verbessert werden. „Das Problem beginnt ja bereits bei der Auswertung der Lollitests und der sich erst daran anschließenden Einzeltests. Nicht nur bei uns in Düsseldorf sitzen Kinder bereits in der zweiten Woche zu Hause, weil bis dahin häufig nicht alle Einzelergebnisse vorliegen. Das Verfahren funktioniert hinten und vorne nicht,“ sagt Ratsfrau Katja Goldberg-Hammon, selbst Mutter einer schulpflichtigen Tochter, die aktuell betroffen ist. „Wir unterstützen den Vorschlag von Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, gleichzeitig mit dem Lollitest bei jedem Kind einen zweiten Test abzunehmen, der bei Bedarf sofort personalisiert ausgewertet werden kann,“ so Goldberg-Hammon. „Außerdem muss geklärt werden, warum die Auswertung der Tests so lange dauert. In der Zwischenzeit müssen Schüler*innen, die die Möglichkeit erhalten, sich selbst beim Arzt oder in einem Testzentrum freitesten zu lassen, sollte das Testergebnis aus der Schule nach 48 Stunden noch nicht vorliegen,“ sagt sie.