Der verkehrspolitische Sprecher der Düsseldorfer SPD-Ratsfraktion Martin Volkenrath und der Ratinger SPD Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow haben Initiativen für die dringend erforderliche Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs zwischen beiden Städten entwickelt..
Die beiden Fraktionen eint die feste Überzeugung, dass ohne einen attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr die Verkehrswende hier in der prosperierenden und vernetzten Region nicht gestaltet werden kann.
Mit ihrem gemeinsamen Vorstoß wollen die SPD-Fraktionen Düsseldorf und Ratingen eine etwas andere Richtung einschlagen: die Optimierung der Tarifstruktur.
Die gemeinsame Forderung der CDU aus Düsseldorf und Ratingen einen Park & Ride Parkplatz für PKW an der U72 einzurichten, wird in Ratingen als nicht realisierbar angesehen, da der vorgeschlagene Standort mitten in einer Retentionsfläche liegt. Zudem bestehen aus verkehrlichen Erwägungen Zweifel, ob dieser Pkw-Parkplatz auch den gewünschten Entlastungseffekt mit sich bringen wird.
Die SPD Fraktion in Ratingen wird sich stattdessen dafür einsetzen, im Bereich der Haltestelle „Felderhof“ einen Bike & Ride Parkplatz mit einer Kapazität für rd. 200 bis 300 Fahrrädern und E-Bikes zu schaffen. Dieser ist mit Ladestation für E-Bikes, Wetterschutz und geeigneten Sicherungsmaßnahmen für abgestellt Fahrräder auszustatten. Zur Finanzierung sollen entsprechende Fördermöglichkeiten durch den VRR genutzt werden.
Gleichzeitig soll die Tarifzone „A Düsseldorf“ auf der U72 bis zur Haltestelle „Felderhof“ ausgedehnt werden. Damit wird die Haltestelle attraktiv für die Wohngebiete am Grünen See und Ratingen-Süd.
„Unser nächstes Ziel ist die Ausdehnung der Tarifzone A auf der U72 bis zur Haltestelle „Ratingen Mitte“, sagt dazu SPD Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow. Hierzu ist über den zuständigen Kreis Mettmann beim VRR zu prüfen, mit welchen Kosten dieses verbunden ist.
Martin Volkenrath ergänzt, dass bereits zum 04.05.2020 mit dem entfernungsbasierten eTarif ein weiterer Baustein hinzukommen wird, der die Nutzung des ÖPNV attraktiver macht.
„Beim eTarif wird nur noch die Luftlinie zwischen der Start- und Zielhaltestelle plus einen Grundbetrag pro Fahrt berechnet, aber nie mehr als der aktueller Preis für ein Einzelticket“, führt der Verkehrsexperte aus. Diejenigen, die innerhalb von 30 Tagen besonders häufig fahren, erhalten einen zusätzlichen Rabatt von 10 % bzw. 50 % auf den eTarif.
„Dieses Modell ist durchaus attraktiv und für viele Menschen, die an der Stadtgrenze von Ratingen und Düsseldorf leben, von Vorteil“, ergänzt Christian Wiglow. Entscheidend für den Erfolg ist, dass es auch kommunal entsprechend beworben wird.
Mittelfristiges Ziel beider Fraktionen ist eine preisgünstige und vereinfachte Tarifstruktur für den gemeinsamen Wirtschaftsraum, der die Landeshauptstadt Düsseldorf, den Kreis Mettmann und auch den Rhein-Kreis Neuss umfasst. Als einen ersten Schritt soll für die Städte Düsseldorf und Ratingen beim VVR ein Modellversuch erreicht werden.
Düsseldorf weist eine Einpendlerquote von 62% aus und ist damit die „Pendlerhauptstadt Deutschlands“ (Rheinische Post v. 23.04.2018), Ratingen hat mehr Ein – als Auspendler. Die Folgen sind in beiden Städten tagtäglich zu sehen-
Martin Volkenrath und Christian Wiglow sind sich sicher: „Wir brauchen für alle Verkehrsträger – S-Bahn, Busse, Straßenbahn – eine neue, eine bessere, einfachere und kostengünstigere Tarifstruktur. Hier sind zuallererst der Bund und das Land gefragt. Aber auch wir sind bereit, dafür Mittel in die Hand zu nehmen“.