Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
von Kurt Tucholsky stammt der Satz „Was darf Satire? Alles“. Wenn ich mir einige Verlautbarungen der letzten Wochen so anschaue, befinden wir uns tatsächlich mitten in einem Satire-Wettbewerb.
Die CDU und auch Frau Dr. Strack-Zimmermann haben sich für den Wahlkampf folgende Erzählung ausgedacht:
„Düsseldorf hat die Grenzen seines Wachstums erreicht und darf nicht weiter wachsen. Anderenfalls wird die Stadt einschließlich seiner Grünflächen rücksichtslos zubetoniert. Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist das eine fatale Entwicklung.“
Und weiter geht das Märchen:
„In Düsseldorf werden zu viele Wohnungen gebaut. Die sind aber nicht für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, sondern nur für die neu Zugezogenen.“
Ein in der Tat neuer liberaler Zungenschlag versteift sich sogar zu der Behauptung: „Der Mittelstand wird durch den Wohnungsbau aus Düsseldorf vertrieben, da ausschließlich Sozialwohnungen oder Luxuswohnungen gebaut werden.“
Düsseldorf, so geht das weiter, brauche zwar eine Verkehrswende, allerdings nur und solange der Autoverkehr nicht behindert wird. Darüber könne in ein paar Jahren nachgedacht werden, wenn der ÖPNV und andere Alternativen perfekt ausgebaut sind.
Dies sei – anders als beim Wohnungsbau – vor dem Hintergrund des Klimawandels und trotz schlechter Luftwerte in der Stadt natürlich vertretbar. Und überhaupt wird festgestellt, Düsseldorf höre auf, Düsseldorf zu sein und Schuld an allem sei der Oberbürgermeister. Ja, meine Damen und Herren, Satire darf alles, aber sie dann bitte auch als solche kennzeichnen. Nicht alle Menschen verstehen Ihre Art von Humor.