Mangelndes Verhandlungsgeschick des Oberbürgermeisters verprellt Sponsoren

Die unerwartete Kündigung von Esprit als Hauptsponsor der Arena beschäftigt auch in den Ostenferien die Kommunalpolitik. Die Tatsache, dass Vertreter von Arena und Esprit sich am 30. Oktober zu einem Gütetermin vor dem Landgericht treffen, lässt darauf schließen, dass die Kündigung nicht gerade unter freundlichen Vorzeichen erfolgt ist. Auch aus Wirtschaftskreisen hört man, dass das Verhältnis zwischen der Geschäftsführung des Textilkonzerns und der Stadtspitze schon seit einiger Zeit alles andere als gut gewesen sein soll.

„OB Elbers verprellt mit seinem mangelnden Verhandlungsgeschick wichtige Sponsoren,“ meint SPD-Fraktionsvorsitzender Markus Raub. „Dabei ist die Arena als ehemaliges Vorzeigeprojekt einer Public-Private-Partnership – ein Modell, das die Stadtspitze bei mehreren Projekten vorangetrieben hat und das bei keinem funktioniert hat, siehe z.B. Paketpost oder Burgwächter Castelllo – sowieso schon ein Zuschussgeschäft. Die Sponsoringeinnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil der Finanzplanung, ihr plötzlicher Wegfall würde ein weiteres Loch in den ohnehin schon angespannten Haushalt der Stadt reißen.“

Zumal die Stadt anscheinend derzeit auch noch keinen Nachfolger beim Sponsoring an der Hand hat. Verhandlungen mit dem Elektronikunternehmen LG – das seine Deutschlandzentrale wie Esprit in Ratingen hat – sind anscheinend schon vor 1,5 Jahren geführt worden. Zwischenzeitlich hat LG offensichtlich kein Interesse mehr, was unter diesen Umständen allzu verständlich ist.

„Das Ganze reiht sich nahtlos in eine Pannenserie ein, in der OB Elbers der Stadt durch sein ungeschicktes Auftreten schadet. Dabei geht es hier nicht ‚nur’ um einen Imageschaden, sondern um rd. 1 Mio. € Sponsoringgelder pro Jahr. Die Stadtspitze muss schnellstmöglich einen neuen Sponsor an Land ziehen,“ fordert Raub.