Diese undifferenzierten und vagen Ankündigungen von weiteren Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen in Kulturinstituten verunsichern die Beschäftigten und sind nicht gerade motivationsfördernd. Das lähmt die Kreativität, sagt Cornelia Mohrs, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion.
Sie reagiert damit auf Äußerungen von Oberbürgermeister Elbers und Bürgermeister Conzen. Beide hatten nach dem Erfolg der Untersuchung im Museum Kunstpalast (MKP) angekündigt, weitere Kulturinstitute überprüfen zu lassen.
Während man die zusätzlichen 30 Millionen Euro bei der Wehrhahn-Linie als völlig normal betrachtet oder 880.000 Euro für einen 100-Meter-Umzug des Kö-Bogen-Pavillions verpulvert, soll die Kultur nun als Sparschwein herhalten. Vorher ist aber zunächst mal zu klären, ob die Untersuchung im MKP wirklich so ein Erfolg war, sagt Mohrs, die auch im Kuratorium des Museums sitzt. Bisher habe ich die Untersuchungsergebnisse nicht erhalten, weiß aber, das einige der von Boston Consult ermittelten Punkte durchaus umstritten sind. Das sollte man schnell klären.
Bevor weitere Untersuchungen angekündigt werden, erwartet Mohrs zunächst eine Beratung im Kulturausschuss. Kultur ist ein sensibler Bereich. Natürlich muss man auch dort sparsam wirtschaften. Aber die Kultur ist kein Sparschwein. Sie braucht Planungssicherheit. Neue Inszenierungen oder internationale Ausstellungen werden langfristig vorbereitet. Bevor also über weitere Untersuchungen öffentlich schwadroniert wird, muss geklärt werden, was das wirklich unter dem Strich beim MKP gebracht hat, welche Institute ggfs. in Frage kämen und was das kosten soll.