Parkplätze verhindern Bau von Studentenwohnungen: Stadtverwaltung beharrt auf ihren Vorgaben

„Mit der vom Oberbürgermeister gewünschten Dachmarke wird auch das Ziel verbunden, Absolventen der Düsseldorfer Hochschulen nach ihrem Studium in der Stadt zu halten. Sie sollen hier arbeiten oder vielleicht sogar neue Firmen gründen. Leider fehlt auch hier wieder der Gleichklang zwischen durchaus guten Zielen und realer Politik“, sagt Markus Raub, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. „Die jungen Menschen würden sicherlich eine bessere Bindung zu ihrem Studienort entwickeln, wenn sie dort auch wohnen könnten. Doch die Verwaltung erschwert den Bau von günstigen Studentenwohnheimen durch ihr Festhalten an einer überholten Stellplatzsatzung.“

Nach der geltenden Satzung muss auch für eine Kleinstwohnung ein Stellplatz nachgewiesen werden. Bei einem Studentenwohnheim mit einer Vielzahl von Kleinstwohnungen erfordert dies eine enorme zusätzliche Investitionssumme, die wiederum den Preis der Wohnungen nach oben treibt. Diese Stellplatzvorgabe ist auch deshalb unsinnig, weil viele Studierende gar kein Auto besitzen. Köln und Münster haben inzwischen für genau solche Fälle praktikable Lösungen gefunden, die auch vor Gericht Bestand haben.

Die SPD-Ratsfraktion hat bereits zur Sitzung des Rates im Juli einen Antrag eingebracht, der die Anzahl der Stellplätze in Abhängigkeit zur Wohnungsgröße setzt. Dabei wären dann beispielsweise nicht mehr für jedes 30 qm-Studentenappartement ein Stellplatz nachzuweisen, sondern nur noch für jeweils vier.

„Leider führt das von der Düsseldorfer Verwaltung aufrecht erhaltene Dogma dazu, dass sich Investoren von geplanten Projekten verabschieden. Es ist einfach so nicht wirtschaftlich machbar für sie“, sagt Raub. „Wir haben einen praktikablen Weg hin zu bezahlbaren Studentenwohnungen aufgezeigt, der in anderen Städten erfolgreich umgesetzt wird. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn sich die Düsseldorfer Verwaltung in dieser Frage endlich bewegen würde.“