Dachmarke Düsseldorf: Politik muss das auch widerspiegeln

„Das Bemühen der Stadtspitze um eine Dachmarke erinnert einen irgendwie an Schilda“, sagt Markus Raub, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. „Man will unbedingt das Image der Schicki-Micki-Stadt loswerden und die freundlichen Seiten Düsseldorfs in den Vordergrund stellen. Zugleich macht man aber eine Politik, die das konterkariert.“

Raub verweist hierbei vor allem auf die Wohnungspolitik von CDU und FDP: „Mit immer mehr Luxuswohnungen und Prestigebauten und zu wenig preiswerten Wohnungen stützt man genau das Image, was man nicht haben will und zerstört vorhandene Strukturen. Die Stadt tut nichts gegen die um sich greifende Gentrifizierung zum Beispiel in Flingern oder Oberbilk. Doch die gewachsenen Strukturen in den Stadtteilen, die Menschen die dort leben und arbeiten, sind das, was den Charme Düsseldorfs ausmacht. Auch so eine Geschichte wie die teure Umsetzung des Aussichtsturms am Kö-Bogen trägt doch eher zum Schicki-Micki-Image bei.“

Die SPD-Ratsfraktion hatte sich vor kurzem aus dem politischen Beirat zur Dachmarke zurückgezogen. Hauptkritikpunkt waren die hohe Kosten und die unklaren Entscheidungsstrukturen.

„In der Kritik an den Kosten sehen wir uns durch den Haushaltsentwurf 2013 bestätigt“, sagt Raub. „Wenn Kürzungen bei Schulen oder im Sozialbereich geplant werden, hat die Entwicklung einer Dachmarke keine Priorität.“