Die aktuelle Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung 2012 der Stadt macht deutlich: unser Bildungsangebot in dieser Stadt reicht nicht aus und lässt einige Gruppen auf der Strecke, sagt Rudi Voller, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. Im Bereich U3 gibt es nicht nur zu wenige Plätze, um dem Bedarf und dem gesetzlichen Anspruch gerecht zu werden, sondern in den Stadtbezirken mit niedrigen Quoten stehen auch noch ausgerechnet sozial problematische Stadtteile wie Oberbilk (SB3) und Lierenfeld (SB8) besonders schlecht da. Planerische Konzepte, dem zu begegnen, vermissen wir.
Bedarfsgerecht wird auch im Schulbereich nur einseitig geplant. Während dem Platzbedarf an Gymnasien durch zwei Neugründungen sofort abgeholfen werden soll, wird der jahrelange Überhang bei Anmeldungen zur Gesamtschule weiterhin ignoriert. Seit Jahren müssen im Durchschnitt rund 250 Anmeldungen wegen Platzmangel abgelehnt werden.
Gesamtschulen und Berufskollegs könnten in der Sekundarstufe 2 Entlastung im Gymnasialbereich schaffen, so der schulpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Prof. Dr. Rudi Voller. Zu den Berufskollegs werden aber gar keine (Planungs-) Daten vorgelegt, obwohl diese im Sekundarbereich II u.a. als Kooperationspartner für Sekundarschulen eine wichtige Rolle spielen können. Die SPD fordert deshalb auch, die Werbung für Berufskollegs zu verbessern.
Zum Thema Inklusion beginnt der Bericht mit einer guten theoretischen Einführung, dann folgt das magere Ergebnis: eine inklusive Sekundarschule im nächsten Schuljahr. Hier muss wie auch im KiTa-Bereich – mehr von Seiten der Stadt getan werden, so Voller.
Auch das Thema Schulabbrecherinnen und Schulabbrecher kommt im Bericht kaum vor. Dabei ist deren Quote in Düsseldorf vergleichsweise überdurchschnittlich. Heute schaffen es immernoch viele Jugendliche nicht zu einem Schulabschluss in Düsseldorf. Das ist ein Armutszeugnis für die Stadt. Aus Sicht der SPD ist es nicht nachvollziehbar, warum dazu in der Planung nichts gesagt wird.
Bildung muss für alle zugänglich sein. Der Mangel an ausreichenden KiTA- und Schulplätzen ist nicht akzeptabel. Die SPD-Ratsfraktion wird dies morgen in der Sitzung thematisieren, erklärt Voller abschließend.