Opernehe: Stadt soll auf Duisburg zugehen

„In einer richtigen Ehe rennt man auch nicht sofort davon, wenn es mal kriselt. Vielmehr muss man alles daran setzen, die Verbindung, die seit mehr als 50 Jahren besteht, zu retten. Oberbürgermeister Elbers Gedankenspiele über eine neue Verbindung mit der Oper Köln zum jetzigen Zeitpunkt empfinde ich als ganz schlechten Stil und wenig hilfreich“, sagt Cornelia Mohrs, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. „Das zeigt, was sein Gerede von regionaler Kooperation wirklich wert ist, wenn es mal ernst wird.“

Mohrs reagiert damit auf Presseberichte, denen zufolge der Düsseldorfer Oberbürgermeister über eine Zusammenarbeit mit der Oper Köln nachdenkt. Grund sind die Finanzprobleme Duisburgs, die die weitere Kooperation mit Düsseldorf unter dem gemeinsamen Dach der deutschen Oper am Rhein gefährden.

„Die Zusammenarbeit mit Duisburg besteht seit 1956. Es ist eines der wenigen erfolgreichen Projekte regionaler Kooperation. Beide Seiten haben davon über lange Jahre profitiert, denn keine der beiden Städte hätte sich eine Oper dieser Qualität alleine leisten können,“ sagt Mohrs. „Wenn nun der eine Partner in Schwierigkeiten steckt, darf der andere nicht sofort wegrennen. Die wohlhabende Stadt Düsseldorf muss in dieser Situation auf Duisburg zugehen, um gemeinsam mit den dort Verantwortlichen nach Wegen zu suchen, wie die gemeinsame Oper durch diese Krise hindurch gerettet werden kann.“

Als positives Signal wertet Mohrs das einstimmige Votum des Opernaufsichtsrates für den Fortbestand der Kooperation. „Das zeigt, dass auch auf Duisburger Seite großes Interesse am Fortbestand der Opernehe besteht. Daran sollte sich der Düsseldorfer Oberbürgermeister ein Beispiel nehmen.“