Wenn morgen drei Ausschüsse und eine Bezirksvertretung über die Auswahl der Pflaster, der Bänke und der Leuchten für den Kö-Bogen I entscheiden sollen, ist das nach meiner Auffassung eine reine Schauveranstaltung, sagt Markus Raub, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Da ist in Wirklichkeit alles längst schon entschieden.
Aus Sicht der SPD-Fraktion hat man bei der Frage um die Freiraumgestaltung des Kö-Bogens I in weiten Teilen ein deja-vu-Erlebnis. Auch im Vorfeld der Entscheidung für das Altstadtpflaster gab es eine Bürgerbeteiligung extra-light. Der einzige Unterschied war, dass man dort bei der Auswahl von Anfang an nur auf zwei unterschiedliche graue Pflaster beschränkt war.
Bemerkenswert findet Raub auch, dass man zwar bereit ist, rund 350 Millionen Euro in die Tunnelbauwerke unter den Kö-Bogen zu stecken, aber nun bei der Oberflächengestaltung sparen will. Der zur Auswahl vorgeschlagene Granitstein soll nur auf einer Teilfläche des Kö-Bogens verlegt werden. Der weitaus größere Teil wird aus Kostengründen mit preiswerterem Betonstein ausgelegt.
Da spart man nun wirklich an der falschen Stelle, sagt Raub. Alle betonen die hervorragende Architektur des Libeskind-Baus, und dann wird bei der Umfeldgestaltung gegeizt. Da, wo es alle sehen können, wo es wirklich glänzen soll, da regieren jetzt Rotstift und Mittelmaß. Der Bad-Neuenahr-Vergleich der Künstlerin Tita Giese trifft den Nagel auf den Kopf.
Aus Sicht der SPD ist es ein schwerwiegender Fehler, das in Düsseldorf reichlich vorhandene kreative Potential nicht zu nutzen. Hier wird die wieder einmal eine Chance vertan. Bei diesem zweifellos für unsere Stadt bedeutendem Projekt, muss man auch bei der Umfeldgestaltung etwas Einmaliges und Herausragendes, , schaffen, sagt Raub. Doch dazu braucht man Mut zum Risiko und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. So etwas sucht man bei der schwarz-gelben Rathausmehrheit seit langem vergeblich. Hier wird ein weiteres Mal eine gute Chance im Grau versinken.