Jusos Düsseldorf: „Quartier Central braucht soziale Vielfalt statt Standesdünkel“

„Der Verzicht auf noch mehr Büroraum ist ein absolut richtiger Schritt: Büros stehen in Düsseldorf bereits massenhaft leer, die Wohnungsmieten aber steigen und geeignete Bauflächen sind knapp. Um die wachsende Wohnungsnot in der Stadt zu lindern, können auch Hochhäuser ein geeignetes Mittel sein. Umso unverständlicher ist die Reaktion der Anwohner auf die Pläne im Quartier Central. Zu kritisieren, dass die Bewohner eines Hochhauses „das soziale Gefälle“ im Quartier verändern könnten, spricht für einen erschreckenden Standesdünkel.

Düsseldorf braucht keine Ghettos – weder für Reiche noch für Arme – sondern lebendige, vielfältige Quartiere, in denen alle sozialen Schichten und Gruppen ihren Platz finden. Dazu kann die Stadt eine Menge beitragen, indem sie überall im Stadtgebiet Wohnraum schafft, den auch Normalverdiener bezahlen können. Insofern wird man die Bedenkenträger im Quartier Central beruhigen können: Die neuen Türme werden das soziale Milieu vor Ort leider nicht verändern. Auch sie sollen vor allem hochpreisige Wohnungen beherbergen, die sich nur sozial Unverdächtige leisten können. Das Quartier Central wird darunter auf Dauer leiden. Solange es nicht allen Einkommensgruppen Raum gibt, bleibt es auch in Zukunft ein seelenloses Retortenviertel ohne urbanes Lebensgefühl.”

(RP vom 31.08.2011 – http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/bauprojekte/aerger-um-drei-neue-hochhaeuser-1.1706396)