Die Frage nach der Zukunft des ThyssenKrupp Nirosta-Werkes in Benrath scheint nun wohl endgültig entschieden zu sein. Die Produktion soll in fünf Jahren nach Krefeld verlagert und der Standort in Düsseldorf aufgegeben werden. Dabei wird es aber nicht zu Entlassungen kommen, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in anderen Standorten weiterbeschäftigt.
Ein trauriger Tag für Benrath und den Industriestandort Düsseldorf, sagt Markus Raub, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. In dieser Einschätzung stimme ich mit der IG Metall überein. Es ist bedauerlich, dass all unsere Bemühungen, das Werk in Düsseldorf zu erhalten gescheitert sind. Ich bin aber froh, dass zumindest für die Beschäftigten eine unter diesen Umständen akzeptable Lösung gefunden wurde. Niemand wird arbeitslos. Auch die Ausbildungskapazitäten bleiben erhalten. Nach Aussage der IG Metall hat der Betriebsart das maximal Mögliche für die Düsseldorfer Belegschaft erreicht.
Nach Raubs Auffassung ist die Schließung des Werkes Folge einer über Jahre versäumten Industriepolitik. Die schwarz-gelbe Rathaus-Mehrheit hat die Bedeutung der Industrie für die Wirtschaft unserer Stadt nicht erkannt, sondern sie eher als veraltet und überholt betrachtet. Stattdessen wurde einseitig auf den Dienstleistungssektor gesetzt. Aber beides ist wichtig für unsere Stadt."
"Auch den Image-Verlust für Düsseldorf darf man nicht zu gering einschätzen, wenn uns große Unternehmen den Rücken kehren. Das sind eben keine Pommes-Buden, sondern weltweit bekannte Namen. Ich hoffe, dass der Wegzug von Nirosta nun endlich zu einem Umdenken im Rathaus führt. Wir müssen uns alle gemeinsam um den Erhalt der vorhandenen industrie-gewerblichen Produktion mit über 50.000 Arbeitsplätzen kümmern und auch für Neuansiedlungen wieder eine interessante Adresse werden.