SPD fordert mehr städtisches Engagement beim Wohnungsbau in Düsseldorf

Andreas Rimkus, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion

Die Ausrichtung der Wohnungspolitik der Stadtspitze stößt weiterhin auf deutliche Kritik bei der SPD-Ratsfraktion. Anstatt auf den bereits spürbaren Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Innenstadtnähe und die eindeutigen Wachstumsprognosen angemessen zu reagieren, wird in Düsseldorf weiterhin auf Prestigeprojekte und die Schaffung von teurem Wohnraum in exklusiven Lagen gesetzt.

„Die Verdrängung von weniger einkommensstarken Einwohnerinnen und Einwohnern in Randbezirke und Nachbargemeinden wird sich weiter verschärfen, wenn die Verwaltungsspitze nicht endlich umsteuert. Düsseldorf braucht attraktiven und bezahlbaren Wohnraum in allen Stadtteilen und für alle Geldbeutel, nicht nur für Besserverdienende. Die Mitglieder des Stadtrates stehen in der Verantwortung, der Verwaltung klare Vorgaben zur Schaffung neuer Wohnungen zu machen. Dafür muss auch das „Stadtentwicklungskonzept 2020+“ aktualisiert und deutlich angepasst werden“, erklärt Andreas Rimkus, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. „Wir brauchen eine klare und verbindliche Zielsetzung, an der sich Verwaltung, Politik und Bürger orientieren können.“

Das Stadtentwicklungskonzept basiert bisher auf der Annahme, dass die Düsseldorfer Bevölkerung bis zum Jahr 2020 auf rund 600.000 Einwohner anwachsen wird. Dem gegenüber prognostiziert das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik für Düsseldorf einen weit höheren Bevölkerungszuwachs auf bis zu 640.000 Einwohner im selben Zeitraum.

„Wir haben heute in Düsseldorf eine große Zahl privater Investoren, die – unterstützt von Verwaltungsspitze und Mehrheitsfraktionen im Rat – vor allem höher- und hochpreisigen Wohn- und Büroraum schaffen. Gleichzeitig stagniert der städtische Wohnungsbau, die Schaffung von öffentlich gefördertem Wohnraum ist hier schon seit Jahren kein Thema mehr“, kritisiert Rimkus. „Wenn wir jedoch auf das prognostizierte Bevölkerungswachstum vorbereitet sein wollen, müssen wir jetzt die Weichen für ein breites Angebot auf dem Wohnungsmarkt stellen – auch für Geringverdiener. Die Stadt muss weitere Wohnbauflächen ausweisen und gemeinsam mit Investoren neuen, preisgünstigen Wohnraum schaffen. Dabei setzen wir auch auf die Unterstützung der neuen Landesregierung, die in der Wohnungspolitik sicherlich eine andere Ausrichtung verfolgen wird als die bisherige Koalition. Nur so können wir verhindern, dass sich das soziale Gefälle in Düsseldorf weiter verschlechtert.“