
In der gestrigen Haushaltssitzung des Schulausschusses haben CDU und FDP beschlossen, die Anzahl der Klassen des Jahrgangs 2010 an der Heinrich-Heine- und der Dieter- Forte-Gesamtschule auf jeweils vier zu reduzieren. Wird der
Beschluss umgesetzt, entfallen insgesamt fünf Klassen. Damit würde die Zahl von verfügbaren Plätzen an Düsseldorfer Gesamtschulen drastisch sinken.
Der Beschluss könnte dazu führen, dass ab 2010 statt der heute bereits etwa 250 abgelehnten Gesamtschulbewerber pro Jahr weit über 400 Schüler keine Berücksichtigung finden, erläutert Professor Dr. Rudi Voller, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. Hier werden Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit im Bildungssystem von Seiten der schwarz-gelben Mehrheit massiv missachtet. Mit ihrem Beschluss ignorieren CDU und FDP demonstrativ den Wunsch vieler Eltern, ihre Kinder auf eine Gesamtschule zu schicken. Der Zugang zur höheren Schule wird dabei bewusst erschwert, um die Klassen der Hauptschulen zu füllen.
Nachdem der Versuch der Landesregierung gescheitert ist, die Hauptschule durch spezielle Maßnahmen attraktiv zu machen, sollen die verbleibenden Hauptschulen mit Schülern gefüllt werden, die in Zukunft keinen Gesamtschulplatz ergattern können. In diesem Zusammenhang ist auch der gestrige Beschluss des Schulausschusses, zwei Düsseldorfer Hauptschulen zu schließen, zu sehen, so Prof. Voller. Die Beschlüsse offenbaren die wahre Absicht von CDU und FDP, nämlich in Stadt und Land am dreigliedrigen Schulsystem festzuhalten – koste es, was es wolle.
Aus Sicht der SPD-Ratsfraktion ist eine Reduzierung der Jahrgänge an den genannten Gesamtschulen nur akzeptabel, wenn gleichzeitig eine neue Gesamtschule im Düsseldorfer Norden eingerichtet wird. Einen entsprechenden Antrag wird die SPD in die Haushaltsberatungen des Rates Mitte Dezember
einbringen.