Man muss sich ja schon auslachen lassen, wenn man das Recht als Argument benutzt, um die unrechtmäßige Besetzung einer Amtsspitze durch den Oberbürgermeister zu kritisieren. Diejenigen, die das Personalgeschäft aus dem Effeff kennen, wissen, dass viele Entscheidungen vor der Ausschreibung einer Stelle feststehen; und dass die jedesmal behauptete "Bestenauslese" vor Dummheiten und Dummen nicht haltmacht.
Nur die Schamlosigkeit, mit der im Rathaus Führungsposten vergeben werden, macht betroffen. Erst unter OB Erwin, jetzt unter OB Elbers. Willkür, Handauflegen, Rechtsverletzungen, Aussitzen. Was verlangen wir Bürger vom Rathaus? Genau das Gegenteil.
Und das ist das Problem. Es ist weit mehr als eine Stilfrage, wer wie Chef wird. Wenn schon das Verfahren offenkundig Unrecht ist, muss man sich über die zunehmende Neigung alles mit Paragraphen auszufechten, nicht wundern.
Zwei städtische Verwaltungsdirektoren, Silke Vogelbusch und Thomas Eberhardt-Köster sind ohne eigenes Verschulden in diesen würdelosen Streit gezerrt worden. Wären die dafür Verantwortlichen in der Stadtspitze so qualifiziert wie die beiden konkurrierenden Amtsleiter-Kandidaten – sie hätten den Verletzungen und Beschädigungen längst ein Ende gesetzt.
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Quelle: NRZ Neue Rhein Zeitung Düsseldorf vom 22.10.2009