„Ihnen geht’s gar nicht um die Straße!“

Genau um diese Problematik geht es jetzt wieder. Wie berichtet, fordert die SPD ein Symposium zur "Revitalisierung der Schadowstraße". Also, eine Ideenbörse mit Händlern, Politik und Experten. Doch der Antrag landete im Papierkorb der Ablehnung durch FDP und CDU. Letztere hat, wie ebenfalls berichtet, den Händlern ad-hoc-Hilfen zugesagt – von mehr Grün bis zur Halbierung der Konzessionen für die Fliegenden Händler.

Beide Parteien setzen auf den heutigen Start für den 2. Bauabschnitt des Kö-Bogens, der sich um die Oberflächengestaltung einschließlich der Schadowstraße dreht und bis Anfang April hinzieht. CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen: "Dann können wir fragen, wie die Schadowstraße 2020 oder 2030 aussehen soll." Da muss er wohl schon vergessen haben, was der Fraktionsvorsitzende der SPD, Günter Wurm, zuvor gesagt hatte: "Das Symposium ist eine Chance, wenn man die Ergebnisse zur Oberflächengestaltung im nächsten Jahr hat." Denn diesen "Runden Tisch" hätten Grüne und SPD sowieso erst 2009 angehen wollen. Sei’s drum. Hinter all dem steckt die Streitaxt Kö-Bogen-Planung, die die Parteiblöcke entzweit.

Also auch das Reden darüber, dass die Schadowstraße allein schon durch den U-Bahn-Bau in der Klemme steckt. FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann rieb sich deshalb heftigst am Wort "Revitalisierung": "Wir heften damit der Straße ein Problem an, das sie nicht hat!" Die Händler bis zur Bleichstraße hätten gebeten, sie in die künftige Freiraumplanung einzubeziehen: "Ab April weiß man mehr, dann kann man sich mit der Straße befassen." Ganz aus war’s, als Wurm den Gegnern vorwarf: Sie wollten nur abwarten, welche Flächen noch bebaut würden, um dann den Investoren erneut nach dem Munde zu reden: "Ihnen geht’s gar nicht um die Straße!"

Quelle: NRZ Neue Rhein Zeitung Düsseldorf