Eklat um Rückgabe des Jan-Wellem-Rings

SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Annette Steller

Der Jan-Wellem-Ring zählt zu den höchsten Auszeichnungen der Landeshauptstadt. Welche Bedeutung diese Auszeichnung hat, wird daran deutlich, dass nach der Satzung über Ehrenauszeichnungen der Landeshauptstadt Düsseldorf der Jan-Wellem-Ring an höchstens zehn lebende Trägerinnen/Träger verliehen wird.

Eben eine dieser Trägerinnen, Frau Gladysch hat nun ihren Ehrenring am 3. April 2008 im Büro des Oberbürgermeisters zurückgegeben und die Rückgabe damit begründet, dass das Verhalten des obersten Repräsentanten der Stadt genau die damalige Begründung konterkariere.

Frau Gladysch verstand die Verleihung des Ehrenringes der Stadt Düsseldorf auch als „Verpflichtung, in diesem Sinne in unserer Stadt und für das Ansehen unserer Stadt im Ausland zu wirken“.

Sie konfrontiert in ihrer schriftlichen Begründung Herrn Erwin damit, dass er durch seine Amtsführung genau dies erschwere und bezieht sich aktuell auf die Weigerung des OB, am 10. März 2008, wie auch in vergangenen Jahren und an über 900 deutschen Rathäusern, die tibetische Flagge zu hissen.

SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Annette Steller: „Seine Weigerung, zu den aktuellen Ereignissen in Tibet Stellung zu nehmen, wirft ein bezeichnendes Licht auf das Amtsverständnis und die Amtsführung von OB Erwin.

Anders als Frau Gladysch zeigt er keine Zivilcourage gegenüber autoritären und undemokratischen Regimen, sondern solidarisiert sich sogar mit ihnen. Erinnert sei an dieser Stelle auch an seine Haltung, als es darum ging, eine eindeutige Position gegenüber Juri Luschkow zu beziehen, der als Bürgermeister von Moskau homosexuellenfeindliche Übergriffe tolerierte und Polzeikräfte nicht einschreiten ließ.

  • Welchen Stellenwert der OB dem Jan-Wellem-Ring beimisst, der im Übrigen vom Rat vergeben wird, zeigt sich in seiner Äußerung, dass er den zurückgegeben Ring einschmelzen lassen wolle. Menschliche und politische Größe sieht wahrlich anders aus.“