Geheime Abstimmung
Stulgies, Wunschkandidatin der Grünen, aber keineswegs von Erwin, setzte sich in geheimer Abstimmung mit 44 zu 39 gegen den Grünen Werner Görtz durch. Der Umweltamtschef, bizarrerweise von der CDU vorgeschlagen und von den Parteifreunden kaltgestellt, hatte am Morgen Konsequenzen aus der verfahrenen Gemengelage gezogen und seinen Parteivorsitz niedergelegt, den er sich mit Mona Neubaur geteilt hatte. Sichtbar angespannt und allein saß Görtz in der Rathauskantine. "Wer sich auf Politik einlässt, muss mit ihr leben", meinte er und fügte hinzu, dass man das Emotionale vom Professionellen trennen müsste. Auf die Kandidatur verzichten wollte er indes auch nicht. Dass die Grünen nun ihren eigenen Mann auf dem Gewissen haben, mochte er nicht kommentieren.
Für acht Jahre gewählt
Die CDU votierte vermutlich geschlossen für Görtz. Neben Grünen, SPD und FDP entschied sich auch die Linke letztlich dafür, Stulgies ihre beiden Stimmen zu geben, zwei weitere kamen noch dazu.
Die Düsseldorfer Diplomingenieurin, zuletzt für Umweltüberwachung bei der Bezirksregierung zuständig, hofft "auf konstruktive Zusammenarbeit mit allen". Sie ist für acht Jahre gewählt und tritt die Nachfolge von Charlotte Nieß-Mache an. Die Grüne galt innerhalb der braven Dezernentenriege mit ihrer Sturheit zuweilen als Stachel in Erwins Fleisch. Ähnliches wünschen sich manche sicher auch von der als selbstbewusst geltenden Stulgies. (fp)
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Quelle: NRZ Neue Rhein Zeitung Düsseldorf