Peinliches Drunter und Drüber bei städtischer Event-Planung oder strategische Behinderung der Düsseldorfer CSD-Parade?

Annette Steller

Mit Verwunderung vernimmt die SPD-Ratsfraktion die Meldungen über die zeitliche und organisatorische Überschneidung der CSD-Parade und des Bücherbummels am 17.06. auf der Kö.

Offensichtlich ist es erst jetzt aufgefallen, –gut 14 Tage vor dem Veranstaltungstermin- dass sich diese beiden, für Düsseldorf so interessanten Events in die Quere kommen.

Dies belegt eindeutig, dass es bei der städtischen Event-Planung drunter und drüber geht. Die Frage nach einem professionellen, effizienten und zuverlässigen städtischen Eventmanagement stellt sich nach dem peinlichen Rumeiern bei der Absage des Hafenfestes wiederum erneut.

Die SPD-Fraktion fordert den OB und die Mehrheitsfraktionen dringend auf, endlich Fakten für die unverzügliche Einrichtung eines professionellen, städtischen Eventmanagements zu schaffen.

Die Peinlichkeiten und öffentlichen Diskussionen um die Pannen und Querelen bei der städtischen Eventplanung der letzten Zeit sind mit Sicherheit kein Ruhmesblatt für die Verantwortlichen und sind für das Image der Landeshauptstadt leider kontraproduktiv.

Wenn es sich allerdings um keine Koordinationspanne handeln sollte, drängt sich unweigerlich auch die Vermutung auf, dass die Stadt auf diese Art und Weise den ungeliebten Paradezug behindert bzw. verhindern möchte. Die Organisatoren der Düsseldorfer Schwulen- und Lesbencommunity hatten merkwürdigerweise auch schon in den letzten 3 Jahren Schwierigkeiten, den Paradezug auf den von ihnen gewünschten Wegstrecken zu realisieren. Mit immer wechselnden Strategien und Begründungen versuchte die Stadt, den Umzug zu verhindern oder zu konterkarieren.

Eine solche Haltung passt nicht zum Image einer weltoffenen und gastfreundlichen Stadt wie Düsseldorf als Landeshauptstadt. Ausgrenzung von Andersdenkenden und Anderslebenden sind Relikte einer intoleranten Denkweise, die erst recht das Image der Landeshauptstadt beschädigt. Ein paar Kilometer weiter rheinaufwärts wird die dortige Parade zum Christopher Street Day Jahr für Jahr mit Tausenden von Paradeteilnehmern und Hunderttausenden von Besuchern zum Beweis für praktizierte Toleranz.